Anleitung Kassetten-Umhängetaschen nähen

Hast du deine Kassetten-Umhängetasche schon zuhause oder möchtest du vor dem Kauf mal in die Anleitung spicken, dann bist du hier genau richtig. Die Anleitung bezieht sich auf alle Design dieser Reihe.

Ewiges Kleben der Schnittmuster ist mit diesem Stoff-Set nicht nötig. Tatsächlich musst du die Teile auch nur an der gestrichelten Linie ausschneiden.

Was du sonst noch brauchst:

  • dünnes Taschenvließ zum verstärken: 70 cm x 90 cm
  • Reißverschluss: 2,5 – 3 breit und 52 cm lang
  • evtl. Reißverschluss für kleines Fach: 20 cm lang
  • evtl. 1,70 m Gurtband mit 2,5 oder 4 cm Breite
  • 2 D-Ringe oder Vierkantringe passend zum Gurtband
  • 1 Schieber passend zum Gurtband
  • evtl. 2 Karabiner passend zum Gurtband

Los geht es!
Wir beginnen mit dem Verstärken und dem Bügeln der Stoffteile. Gebügelt werden müssen alle Teile, prinzipiell kannst du auch alle Teile verstärken, wenn du möchtest. Wichtig ist es aber die zwei Außenteile (Kassette), eins der beiden breiten Streifen für den Boden und zwei der vier Reißverschlussblenden zu verstärken. Ich empfehle ein leichtes Taschenvließ, ein starkes Dekovil macht das Wenden später schwer.

Bereiten wir jetzt das Gurtband vor, hier gibt es zwei Streifen. Natürlich kannst du auch ein Gurtband verwenden, das bleibt dir komplett überlassen. Wenn du den Stoff verwenden möchtest, folge jetzt der Anleitung. Nähe beide Streifen an der kurzen Kante zusammen, mach dir keine Sorge, es ist genug Band da. Am Ende kannst du sogar noch Schlüsselanhänger oder ein Schlüsselband draus nähen.

Falte ⅓ deines Bandes um, hier hilft es sehr den Stoff zu bügeln. Das noch offene Drittel faltest du in sich einmal ein. Falte es dann nochmal zur Mitte.

Jetzt kannst du das gesamte Band einmal absteppen. Steppe auf der doppelt gefalteten Seite, knappkantig an der Falz entlang. So fabrizierst du dein Gurtband.

Schneide von diesem Gurtband dann zwei 8 – 10 cm lange Streifen ab und fädel hier deine D- oder Vierkant-Ringe ein. Das ist die Aufhängung der Tasche, die wir gleich einnähen werden.

Jetzt wird genäht und zwar der Reißverschluss. Wechsle hierzu dein Nähmaschinen-Füßchen und verwende den Reißverschlussfuß.

Lege zwei der Reißverschlussblenden rechts auf rechts aufeinander, die verstärkte Blende ist die Außenseite, die unverstärkte Seite ist die Innenseite. Lege deinen Reißverschluss entlang der langen Kante dazwischen. Die Oberseite des Reißverschlusses “schaut hierbei die Außenseite an”. Nähe so entlang der Kante, vernähe deinen Faden am Anfang und Ende jeder Naht, indem du ein paar Stiche vor und zurück nähst. Lasse aber am Anfang und am Ende 1,5 cm frei, welche du nicht nähst.

Klappe deine Naht auf und wiederhole de Vorgang an der anderen Seite des Reißverschlusses.

Klappe nun den Reißverschluss ganz auseinander und steppe den Reißverschluss mit deinem Reißverschlussfüßchen einmal ab. Achte hierbei darauf, dass der Innen- und Außenstoff gerade und faltenfrei liegt, aber auch hier musst du die 1,5 cm am Anfang und Ende freilassen.

Schiebe jetzt deinen D-RIng auf dein Gurtband und nähe es bei ca. 1 cm nur auf die OBERTEILE fest. Dazu klappst du einfach die zwei inneren Reißverschlussblenden nach unten ab (nächstes Bild).

Lege dein äußeres Bodenteil jetzt auf dein Gurtband, rechts auf rechts drauf. Die inneren Reißverschlussblenden bleiben nach unten geklappt. Du kannst sie auch mit einer Nadel oder einer Klammer feststecken.

Nähe jetzt das “Sandwich” zusammen. Wiederhole die Schritt auf der anderen Seite der Reißverschlussblende und des Bodenteils.

Nun werden die Schritte auch mit den Innenseiten wiederholt. Da die Reißverschlussblenden Endstücke nicht mit dem Reißverschluss und dem Gurtband verbunden sind, wird es hier in der Mitte eine kleine Öffnung geben, die ist aber wirklich nicht groß. Bei der Naht der Innenteile ist es hilfreich, das Nähstück auf die rechte Seite zu legen, nicht wie üblich nach links. Da viele Nähfüßchen ihre Schrauben links haben, würde der Stoff eventuell hängen bleiben.

Die Naht sieht dann von innen so aus und ist wirklich nicht groß. Der Reißverschluss kann nicht rausrutschen, da der Reißverschluss durch das Gurtband gesichert ist.

Bereiten wir die Innentasche vor. Lege die zwei Rechtecke rechts auf rechts aufeinander. Achte darauf dass ein eventuelles Muster richtig liegt. Beginnen wir unten und nähen einmal die offenen Kanten zusammen. Vernähe den Faden am Anfang, wenn du an eine Ecke kommst, senke die Nadel in den Stoff, hebe das Füßchen und drehe den Stoff um 90 Grad, nähe dann weiter. Lasse eine Wendeöffnung von ca 10 cm, vernähe hier auch den Faden am Ende gut. Die Wendeöffnung befindet sich unten, die werden wir beim Annähen an den Innenstoff schließen. Wende die Tasche und forme die Ecken aus.

Lege deine Tasche auf deinen Innenstoff, die Wendeöffnung zeigt nach unten. Dann steppst du die Tasche an den beiden Seitennähten und der Unternaht auf den Stoff, die Wendeöffnung ist so geschlossen. Auch hier ist es wichtig die Naht am Anfang und am Ende zu sichern. Es ist der Stabilität der Eingrifftasche zuträglich die Naht am Anfang und Ende 1-2 Stiche über die Eingrifftasche zu nähen.

Jetzt fügen wir die Tasche zusammen, die nächsten Schritte wiederholen wir für die beiden Außenseiten und EINE Innenseite. Wichtig ist es hier: Die Außenteile werden NUR mit den Außenteilen verbunden, die Innenteile NUR mit den Innenteilen.

Beginnen wir Außen. Lege deine Außenseite vor dich hin und stecke/klammere den Reißverschlussring einmal rechts auf rechts drumherum.

Wichtig ist es: Die Kassette muss oben an dem Reißverschluss vernäht werden. Du musst die Außenteile des Reißverschlussringes feststecken (das Gurtband liegt auf der Kassette rechts auf rechts). Du steckst nur die Außenseiten fest (die Innenteile habe ich auf dem Bild extra nach oben geklappt) und hast also beim nähen nur 2 Stoffe die du aufeinander nähst. Du öffnest den Reißverschluss ein kleines Stück.

Die andere Seite deiner Tasche sieht gerade so aus. Hier siehst du, dass auch nur die Außenteile der Reißverschlussblende zusammen genäht wurden, die Innenteile sind lose.

Da Stoff kein fester Stoff ist und es durch die Produktion der Stoffe, leichte Schwankungen geben kann, kann es sein, dass dein Reißverschlussring 1-2 cm zu Groß sein kann. Dass können wir aber durch einen einfachen Trick ändern. Lege den überflüssigen Stoff beim Nähen in eine Falte und zwar in der Seitennaht. Sie sollte nach oben gefaltet werden, sich also über das Gurtband gelegt werden und du solltest die Falte auf der selben Seite für die Vorder- und Rückseite legen. Da die Falte 0,5 – 1 cm groß sein wird, sieht man es überhaupt nicht.

Wiederhole die Schritte jetzt mit der zweiten Außenseite und einer Innenseite. Achte auch hier auf oben und unten, nicht das deine Innentasche nach unten auf geht. 🙂

Jetzt wird die zweite Innentasche angenäht, die Schritte sind fast gleich, außer dass du eine Wendeöffnung unten lassen musst. Vernähe den beginn deiner Naht, nähe dann einmal rundherum, ende aber ca. 15 – 20 cm VOR deinem Naht-Anfang. Vernähe deine Naht.

Wenn du fertig bist, kannst du die Rundungen leicht einschneiden, aber verletze deine Naht nicht. Wende dann deine Tasche durch die Wendeöffnung, jetzt merkst du auch, warum der Reißverschluss offen sein musste, denn sonst könntest du die Außentasche nicht auch wenden.

Nach dem Wenden hast du unten dann diese Öffnung, die kannst du mit der Hand schließen oder du faltest deine Nahtzugabe so nach innen und schließt sie mit der Nähmaschine. Jetzt fehlt nur noch der Träger. 🙂

Fädel an einer Seite einen Karabiner ein, falte das Gurtband nach innen ein und steppe es fest. So ist der Karabiner gesichert und dein Band franst nicht aus. Du kannst jetzt diesen Karabiner schon einhaken, wenn du willst.

Fädel jetzt auf der anderen Seite erst deinen Gurtschieber ein und dann deinen Karabiner. Es ist wichtig, dass sich der Gurt jetzt nicht verdreht. Auch hier kannst du deinen Karabiner schonmal in die Tasche einhängen, denn jetzt kannst du die Länge des Gurtes anpassen. Leg dir den Gurt über die Schulter und schaue wie hoch du die Tasche tragen möchtest, nimm nochmal ca. 30 cm zu dieser Länge hinzu und schneide den Gurt ab.

Fädel den Gurt von Unten in deinen Gurtschieber ein. Achte auch hier drauf, dass die Gurteteile nicht verdreht sind und aufeinander liegen. Bei diesem Beispiel siehst du sehr gut, welche Seite oben (Farbstreifen) und unten (gelb) ist. Klappe dein loses Ende einmal ein und nähe es vor dem Gurtschieber ein, damit dieser in der Schlaufe liegt. So kannst du deinen Gurt noch etwas nachjustieren. Fertig bist du mit deiner Tasche!

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