Wenn die Leidenschaft zum Job wird

Gestern war ich auf der SEW in Pliening. Ein wundervoller Tag der von Sonntagshase organisiert wird. Man trifft so viele „Gleichgesinnte“ und Quatscht. Übers Nähen, aber auch über den Job den wir damit haben. Sehr lehrreich und interessant. Aber auch sehr lustig, wir hatten einen wundervollen Tag. Aber wie fängt man an? Wie komm man in die „Szene“? Wie verkaufe ich auf DaWanda? Was muss ich beachten? Wie kann ich Geld mit meiner Näh-Leidenschaft verdienen?

Dieser Beitrag enthält Werbung, Emotionen und meine Meinung. Das Schnittmuster wurde mir von die wilde Matrosen kostenlos zur Verfügung gestellt. Das Ebook Mompreneur ebenfalls. Das Ebook von Mia Moda, ist kostenlos, ich habe jedoch eine kleine Aufwandsentschädigung bekommen. Alles andere habe ich selber gekauft, bezahlt und lieb gewonnen. Meine Meinung wird nie durch eventuell erhaltener Entschädigungen beeinflusst.

Ich hatte nie geplant Nähbloggerin zu werden. Ich wollte als Teenie schon einen Blog, da war Blogger noch kein „Beruf“, es gab noch kein Facebook und über was ich schreiben wollte … Boar keine Ahnung … das Leben … als 14 jähriges Dorfmädchen. Naja, ich habe auch nach zwei Beiträgen wieder aufgehört. Mein Berufstraum Autor scheiterte somit an fehlender Inspiration, fehlendem Wortgefühl und Gramatik. Bis heute denke ich schneller als das ich schreibe und überholpere so Rechtschreibung und Gramatik. Fehler die ich in zwei Wochen dann sehe und denke „oh wie peinlich!“. Überlassen wir das Menschen die es besser können.

Also ich wollte eigentlich nie Nähbloggerin werden. Bin es aber. Ich bin reingerutscht und habe mich wohl gefühlt. Lange habe ich wehement bestritten das Nähen meine Leidenschaft sei. Aber wie kann etwas keine Leidenschaft sein, wenn es permanent die Gedanken bestimmt, einen nicht schlafen lässt und man riskiert einen Arbeitstag unausgeschlafen zu überleben. Doch das ist Näh-Leidenschaft.

Als Mensch und Person eiere ich viel herum. Man kann so viel machen, hier ein bisschen was, da ist eine Idee, darf ich da mal reinspickeln, darf ich von dem Kuchen probieren und davon ein Stück? Der Herr Freund wird mich für den Vergleich auslachen, denn ich esse gerne und genieße gerne, daher gibt es viele Metaphern zum Thema Essen bei mir.

Und auch wenn es so abgedroschen klingt, Nähen ist meine Therapie, mein Yoga, meine Meditation. Ich bin unausgeglichen, schlecht drauf und zickig wenn ich nicht nähen kann, oder wenigstens darüber reden darf.

Wie gesagt, ich bin reingerutscht, habe einfach gemacht. Typisch ich, keine Gebrauchsanweisung  lesen und erst alle am Ende informieren (ich glaube zum Leidwesen meiner Eltern) wenn ich was geplant habe. Aber dadurch habe ich auch einiges an Lehrgeld gezahlt, einiges wäre mir erspart geblieben. Und ich werde immer wieder von „Anfängern“ gefragt „Wie mache ich das richtig?“. Und ich habe keine Ahnung. Wenn ich euch das sagen könnte, würde es implizieren: ich mache alles richtig. Das tue ich nicht. Ich bin ein unglaublich intuitiver Mensch, ich handle durch Gefühle, wenn es sich nicht gut anfühlt kann das weg.

Und gerade jetzt haben viele das Gefühl zu schwimmen, die neue Datenschutzverordnung, Abmahnwellen und und und. Der erste Schritt ist immer informieren, egal was ihr macht. Dadurch wirkt der Berg schon mal nicht so groß. Geht mit gesundem Menschenverstand an die Sache! Man darf keine Bilder klauen, sollte ja klar sein, Freundlichkeit siegt, macht die Dinge selber.

Es gibt ein paar EBooks die euch helfen können. Bei Mia Moda gibt es ein kostenloses Ebook dort werden schon mal einige Fragen geklärt. Wenn du deine selbstgemachten Schätze auf DaWanda oder auf Märkten verkaufen möchtest, findest du hier eine Checkliste. Woraus solltest du beim Präsentieren deiner Werke achten, kein Meister ist vom Himmel gefallen, aber man kann sich immer verbessern. Da nehme ich mich nicht aus. Aber was ist mit der Textilkennzeichnungsverordnung, dem Urheberrecht oder worauf musst du bei Kinderspielzeug achten?  Das größte Schreckensmonster, meins auch, ist die Buchhaltung und das Steuerliche. Ich finde hier wird vieles zusammengefasst und hilft sehr am Anfang

Gut sind auch die zwei EBooks von Kreativlabor Berlin. Ich bin ja ein großer Fan von Julia. Das Buch Mompreneur, auch wenn ich keine Mom bin, durfte ich damals vorab schon lesen und fand es toll. Auch das Buch macht Mut, das bekomme ich schon hin. Es schließt auch die Familie mit ein, das hilft auch vielen weiter. Oder auch ihre anderen EBooks zu den Themen Schnittmusterdesigner und DIY-Blogger sind wirklich informativ.

Wie ihr seht, es gibt Hilfe, ihr könnt euch schon vornherein vorbereiten und vielleicht bleibt euch manches Lehrgeld erspart.

Ja so schnell kommt man vom Nähen zu den ernsten Themen.

Schaut euch Menschen an, die euch gefallen. Ich finde zum Beispiel Dani von Schnittgeflüster macht das ziemlich cool. Sehr clean, aber 100% authentisch. Sehr liebevoll und herzlich macht es auch Anja von die wilde Matrossel. Und sie ist auch ein Grund warum ich Ihre Schnitte so liebe. Auf den Bildern habe ich nämlich ihr Frollein Matrossel an. Ein Schnitt der sehr schmeichelt und sehr weiblich ist. Nicht schwer zu nähen. Unter den 1001 Schnittmustern auf meinem Rechner, ziehe ich aber ihre Schnitte immer wieder hervor. Weil sie mir so sympathisch ist. Daher fällt sie mir immer wieder ein, ich habe eine Beziehung zu ihr und würde sie daher nicht so schnell vergessen. Genauso ist es mit Carolin von Fadenkäfer. Ebenfalls Mama, ebenfalls eine tolle Designerin und Geschäftsfrau. Ihre Schnitte nähe ich auch immer und immer wieder sehr gerne.

Natürlich braucht man auch den Kuss der Muse. Wenn ich arbeiten war, kann ich abends oft nicht nähen, dann bereite ich eben vor. So habe ich nämlich die ganze Woche mein Kleid vor mir her geschoben. Gut ich habe noch gehofft mein neues Schnittmuster zu bekommen, aber das war eher ein Vorwand, da kommt also wieder was Neues!

Aber Freitag dann, ich wusste wir fahren in ca 1-2 Stunden. Und da war es auch einfach Perfekt. Das Schnittmuster nähe ich blind, natürlich habe ich wieder vergessen das Oberteil zu verlängern…;), der Stoff war schnell gefunden. Seit dem Lillestoff Festival vernähe ich nämlich sehr viele Lillestoffe und gerade die enemenemeins Designs haben es mir sehr angetan. Das Kathleen Design habe ich mir schon ganz frühzeitig bei Beckys Fabric gesichert. Und sorry Mädels, den Rest habe ich nachgeordert … das wird ein Oberteil für meine Mama. Aber es gibt ihn noch bei Lillestoff.

Als kleines Extra durfte die Biene noch auf drauf. Eins der wundervollen Patches von Wunderpop! Ich bin ein großer Fan ihrer Bänder und Instastorys.

Die Kette habe ich tatsächlich auf der SEW gekauft. Es gab keinen Stoff, dafür die Kette von Ilka von Erbsünde. Ich und Federn eben.

Und wenn wir hier schon für alles Werbung machen, der Hut! Ich liebe Hüte und seit einer Weile ist ein beiger Mojak-Hut mein Begleiter. Zum Geburtstag habe ich jetzt von meinen Eltern und meinen Schwestern einen in Schwarz bekommen. Passt doch zu vielen Outfits besser. Egal ob Sommer oder Winter. Regen, Schnee oder Sonne, er macht alles mit. Und er ist super knautschbar, super wenn der Koffer eigentlich ja voll ist. Und auch das ist eins meiner Schätze zu denen ich eine sehr persönliche Bindung habe. Nach der Schule habe ich ein Praktikum in einer Agentur gemacht und später dann auch die Ausbildung. Und dort hätte ich viele wunderbare Mitarbeiter, unter anderem auch Emanuel. Der jetzt Mojak ist.

Beschreibt mich ganz gut, denn ich sammele so Emotionen um mich. Dinge die ich liebe, Ja das tute ich wirklich. Wenn ich etwas oder jemanden mag, dann liebe ich sehr schnell. Warum auch nicht, es ist ein schönes und tolles Gefühl. Für manche vielleicht überschwänglich oder naiv, für mich eine Lebensweise die gut zu mir passt. Denn auch Negatives reißt mich schnell weg, so baue ich mir mein Auffangnetz an positivsten Dingen und Menschen.

Wow, so lang und sinnig sollte der Beitrag eigentlich nicht werden. Da schwingt der Tag gestern noch sehr nach. Auf jeden Fall wollte ich euch die EBooks oben empfehlen, denn ich bekomme immer wieder mit, wie Anfänger sich nicht trauen. Informiert euch und glaubt an euch! Denn ich bin mir sehen sicher: ihr und eure Ideen seid toll. Das gehört  gezeigt!

Und 1000 dank an Katrin, eine tolle Nähfreundin und geniale Handyfotografin. Mit dir fahre ich jederzeit durch ganz Deutschland um Nähfreunde zu treffen! Um Kathi! Immer ein Traum dich zu sehen, viel zu kurz, aber wunderschön.

Ich bin gespannt was ihr so inspiriernd findet. Welche Designer ihr liebt und was typisch ihr seid. Was ihr mit Näh-Leidenschaft verbindet.

 

verlinkt bei creadienstag, dienstagsdinge, Lillestoff, die wilde Matrossel & der Biostoff-Linkparty.

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